Erklärung der Speyerer Schulleiter zur aktuellen Situation

Mit der Lockerung der Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat das Land eine schrittweise Öffnung der Schulen verfügt. In einem ersten Schritt erhalten an den G9-Gymnasien seit dem 4. Mai die Schülerinnen und Schüler der 10., 11. und 12. Jahrgangsstufe (der IGS auch der Jahrgangsstufe 9) wieder vor Ort Unterricht. Um das weiterhin bestehende Distanzgebot zu gewährleisten, wird nur eine begrenzte Anzahl von Schüler*innen in einem Raum unterrichtet.

Die Schulleiter der Speyerer Gymnasien sowie der IGS haben im Vorfeld der Öffnung beschlossen, dass die zumeist mehr als 15 Schüler*innen großen Klassen und Kurse in zwei Gruppen aufgeteilt werden und getrennt unterrichtet werden. Die beiden Gruppen wechseln sich ab zwischen Unterricht vor Ort und Homeschooling. Bei einem weiteren Treffen waren sich die Schulleitungen einig, dass die schulspezifische Umsetzung dieser ersten Stufe gelungen ist, auch wenn das parallele Unterrichten mit Präsenzunterricht und Homeschooling eine große Herausforderung für Lehrkräfte und Schüler bedeutet. Den Kollegien ist es gut gelungen, den plötzlich völlig veränderten Bedingungen entsprechend ihren realen oder virtuellen Unterricht zu gestalten.

Kritisch äußern sich die Schulleitungen aber zu den nächsten beiden Stufen der Schulöffnung. Am 25.Mai werden die Jahrgangsstufen 5 und 6, ab 8. Juni auch die Jahrgangsstufen 7 bis 9 (IGS: 8) wieder zum Unterricht erscheinen. Die jeweils schulspezifischen Bedingungen der Schulen, insbesondere hinsichtlich der Anzahl von Unterrichtsräumen und deren Größe, engen die organisatorischen Umsetzungsmöglichkeiten stark ein. Überdies sind die personellen Voraussetzungen in den Schulen sehr unterschiedlich, da die Zahl der Lehrkräfte, die für den Präsenzunterricht nicht zur Verfügung stehen und nicht vertreten werden können, von Schule zu Schule schwankt.

Die Direktoren betonen, dass spätestens ab 8. Juni eine Einhaltung der Hygieneregeln nur durch starke Einschnitte in der Unterrichtsversorgung zu erreichen ist. Dies betrifft auch Jahrgangsstufen, die bis dahin gut versorgt waren. Die Direktoren sind daher der gemeinsamen Überzeugung, dass die Unterrichtsorganisation insbesondere ab dem 8. Juni raum- und personenabhängig von Schule zu Schule variieren muss. Die Schulleitungen nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, um ihre individuellen Organisationspläne bekannt zu machen.

Kritisch sehen die Schulleitungen weiterhin, dass eine sichere, intuitive und praktikable Plattform fehlt, um insbesondere virtuellen Unterricht in Form einer Videokonferenz durchzuführen. Die kürzlich vom Land vorgeschlagene Plattform wird von den Schulleitungen nicht favorisiert, da diese Plattform zunächst zeitlich auf ein halbes Jahr begrenzt ist und auch nur in eingeschränktem Umfang nutzbar ist. Überdies steht der Verwaltungsaufwand in keinem Verhältnis zu deren Nutzen.

Während die Schulleitungen von Elternseite viele positive Rückmeldungen für die Umsetzung des Unterrichts erhalten, gehen zunehmend Beschwerden zur Schülerbeförderung ein. Dies betrifft zum einen die massiven Einschränkungen im Bahnverkehr, zum anderen aber auch die jeder Hygieneregel zuwiderlaufende Beförderung in den Bussen, wo einerseits Sitzreihen frei bleiben, andererseits die Schüler*innen aber eng gedrängt stehen müssen. Die Schulen können die Einhaltung des Mindestabstandes an schulnahen Bushaltestellen bzw. Bahnhaltepunkten nicht gewährleisten.

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